Perlwiss g`aalteret

Perlwissi Schnuer, abglänget, miter Schäri,
es paar Chüble mit Farbe, stöh da,
tränke näh drii, der Docht,
-nüm troch, färbt sich ab,
Zieh ne use, färbt sich Blau,
töichle ne i ds Chalte Wasserbad,
wo sich alls um ihn um zämezieht,
diräkt witer i nächscht Chübel,
D'Huut wird Rot, tuene diräkt wieder
ids iischchalte Wasser zrügg,
u jitz zeigt sich ds Violett, ner wieder z'Blau,
I gloube es wird mir langsam z'Bunt hie.
So wachster im Wachsbad wo ne umgiit.
Me gseht mes aa wiener im Chalte Wasserbad abschreckt, e Schreckmoment, jedes mal, wird er brüchig-hert,
ner wieder flüssig-weich,
zrügg im warme Wachs-teich, wachster.
Immer wieder geits e so u vo vorne los,
wärde d'Siite gwachset, er für Ziite gwabnet.
Farbä über Farbä schmücke die Siite vo dem Docht, immer meh wird är zum Zäntrum vo dem gscheh, nid Ufdrängt, eher Uftrage, glichmässig, eifach Übermale vo anderne Farbe, Wie d'Bilder vom Van Gogh.
So wird dür die Abwächslig vo Chaltem Wasser u Heissem Wachs e Cherze gschafft.
Gseh ds Gsicht vo mim Muetti erhälle,
wo Sie das Kunstwärk gseht,
Es grälls Liecht erblickt üser Gsichter,
ds Füürzüg, züntet see aa,
Es wirdre Warm um z'Härz,
d'Cherze schmelzt, dervoo,
u so tropfet der Flüssig Wachs uf e Hert Bode, wie ine Aluform gosse,
u ii würde ufe Bode vor Realität zrügggholt.
So wachst Wachs vo däm wo vergange, wes nid eifach aber ring geit, bim Zieh,
es richtigs Fundamänt,
Zeigt sich ersch we sie brönnt.
We die herte Ziite aaföh,
sich alls laht la verflüssige.
Es naget e chlii a mir,
nid so viel wie obe isch gsi, chunnt une aa,
ned so viel wie isch gsi, blibt übrig,
Ned so viel blibt übrig, wieni wett,
d'Kerbe mache sich Sichtbar.
Verlust het me immer, im Läbe,
das macht's Kostbar.
We d'Farbe sich vermische,
Ergiits us däne viele, mal Schöne Farbe es gmisch, dunkelbrun, fasch Schwarz, zeichnet sich de Wachs ufem Bode ab.
So nimmt ds Wachstum vom Fundamänt si Louf, das wo übrig blibt,
bis der Docht irgendwenn usbrännt.
Der Docht chönnt nu so Läng sii,
es geit verbii irgendwenn, z'geute, z'schlächte, z'läbe halt. Guet Gwabnet gsi hani gmeint, viel erläbts mitbracht, e Dicki Huut, Schicht für Schicht verloffe vor mine Ouge, ines Fundamänt woni nid so gseh, u öb i druf cha boue, weisi nid.
Mini Ouge überloffe, vom louf,
überforderet vom Flow, d'Farbe wärde unklar, sie verloufe zwüsche de Händ, vor de Ouge i de Ouge-spieglet-d'seel, zu Tränewasser,
chas nid ufhalte wie d'Ziit.
Füehle mi nid so Standhaft, aber es geit,
häbe mi a dem fescht, wo mi da bhaltet.
Wachse wie e Cherze, bim Zieh,
nach Strich u Fade, alls wo passiert,
e Schicht meh, wo mi ziert,
Es blibt immer öppis bhange, a mir.
I de guete u i de schlächte ziite,
Las chlii la zieh.
Es isch e Balance, das alls Schmelzt u ii der Docht glich nid ersüffe am eigete Wachs woner brücht für bis z'lescht,
z'Liecht chönne la z'erschinne.
Es isch oft nid so eifach wie mitem Läbe,
Ds Läbe Churz, wie d'Flamme am Docht gfange, abhängig vom Liecht, schnäll verbii,
Der Tod läng wie d'Tage bi Miternachtssunneschiin.
D'Dunkelheit so breit wie e Galaxie,
Me chönnt meine, läng wie breit ischs,
wes verbii geit, was isch gsii fasch unbedütend u glich für die wo nu sii, u für was nu chunnt, wichtig.
Ersch denn wes Dunkel wird, cha d'Cherze am hällschte schinne,
we das rundum verseit, der Strom usfallt ud wenigschtens öppis hesch wo Liecht bringt,
i de guete alte, schwere Ziite.
Da ischs egal was fürne Farbkombination houptsach es Liecht in Sicht-wiiti,
e Hoffnigsschimmer,
e Dicki Huut wo ds Fundamänt schmückt.
D'Dunkelheit fragt nid nache die isch eifach da u erbarmigslos umhüllt si eim, einsam.
Also gillts z schine im Dunkle solangs geit, häbe düre, versueche im Guete z'boue für em schlächte z'trotze.
Bis ds Lescht mal Häll wird um mii,
ii us-, oder achebrännt bi, er Dunkelheit nüm cha trotze, am Ändi vom Docht aacho, d'Läbensmelodie verstummt,
d'flamme nu churz ufzünglet u ner vergeit,
der Rouch stigt, s'verbrennt schmöckt,
weisi i bi g'alteret vom Perlwisse Docht zum Dunkelschwarz verbrennt, guet griift, d'Dunkelheit überbrügt u hoffentlich o es paarne um mii um es Liecht gsi.
So wird us Wachs i Flüssigform
Wachs wo sich verhertet, alls verbii die alti Schönheit nüm zeichnet.
So chönne Sie mitem Wachs wo denn nu verblibt, e Figur forme, öppis Minnimaus wie d'Fründin vom Micky,
oder e Cherze bilde, gedenke,
Es brucht's immer der eint oder der Ander.
Es brucht immer z'einte oder z'andere,
Ohni Wachs giits user Wachsfigur, ke Figur,
u ohni z'wachse were mir nume e Witzfigur.
Weiss nid was fürne Farbkombination übrig blibt, z'lescht, die Texte sii es Stück vom Fundamänt, chasch us ne öppis Forme, e nüiie Docht versueche dri z'passe,
Aber denn ischs verbii, mir glich,
es wer ee nume es Abbild vo mir,
d'Farbe nüm glich, verflosse ine Einheitsbrei.
Es wer wie e Schueh wo ds Gross isch,
Wie e Aazug, wo d'Chragewiiti nid passt, anders. Die erschte Graue Haar wachse jitze scho, aber däm bini nu Gwachse.
Irgendwenn ischs bi jedem sowiit.
Hoffe nid hüt u morn, het nu chli öppis ufem Kerbholz-härz, für ufzschribe, für mii, für dii, für üs, für d'Wält.
Hoffe es blibt öppis zrügg weni muess gah, nume öppis chliis wo me öppis cha aafah dermit, zum biispiel e Mandelboum ir blüeti, e Vase voll Rose, Zypresse oder zminscht e Stärnenacht.

-Diego Bircher