Floss Abwärts

Du chasch mir nu e mengi Panikattacke, hinder här tribe,
Depression wird ned mi "Wägwiser" u nu we, Was bringtmer de hie ufem Wasser, es geit sowieso nume i ei richtig, Flussabwärts.
I blibe uf mim Floss u la mi la tribe.
Ki Angst i blibe nu, du chasch mi hie nume wägtribe, em Wasserstrom entlang,
I warte eifach ab bis dä Fluss im See mündet, us volländet.
I wirde mi ned festsetze i däre Angst wo mi zwängt, so bedütigslos,
Trybguet im Sand.
Hie blibeni, nu solangs muess si uf dem Fluss, wo mi langsam tribt, Seewärts.
I gschoue wie ds liecht langsam d Bärge hindergeit, mi Überchunnsch so schnäll nid.
U sälbst we mini Wält vor mine Ouge verbiizieht, mir d Freud nimmsch u d Angst iitribsch, ir dunkle Nacht wüetisch
ds Wasser stigt, blibi ar Wasseroberflächi,
-wirdi trage, zu jeder Tag u Nachtziit,
Egal wie viel Fläschepost mi erreicht vo dir,
i cha mir gwüss sii dass es Bedütigslos,
Solang Er da isch, der Stärnehimmel über mim Chopf erschint,
z Läterndli liecht bietet, mis Buech erlüchtet, schribeni eifach witer.
I weiss dasi mir cha gwüss sii, das i ned Alleini vor mi, Hei zue tribe.
Solang de Fluss sich dür d Landschaft schlänglet wirdeni Ruedere u Kämpfe, bis ds Wärch volländet u der Fluss mündet im See,
der Wasserpegel beständig.
O ir gröschte vor Sunne verursachte Wüestetröchni, solang ds Flussbeet nid z Grund u Bode uströchnet, gani eifach witer, tribe Wäggwise.
Du wirsch mi ned los, solang mis Floss uf dem Wasser gleitet, i sicher treit wirde u sini Wort i mim Ohr verblibe.
Dasi hie vor luter trinke, verdurschte, unwarschinlich, kes Salzwassergwässer.
Ziit zieht a mir verbii, wie d Wassermasse, weni gstrandet am Flussufer warte u gseh wie als woni dran ha ghanget, ungfragt wäg tribt.
I sälbst weni wetti, nüd hetti mitgno, uf Ewig.
E Chalte Rägeschouer geit mir der Rügge ab
U söttsch es schaffe dass im verdichtete Näbel mis Floss zerschällt, amne Stei,
will ii ke Wiitsicht me u miner aagfüechtete Ouge mi verfüehre i ds Nüd use.
D Chraft nem längt, der Schnuf usgeit u ii am Leid ertrinke, em Wasser usglieferet.
Die leschti Stund aabroche, mis Hab u Guet ungfragt wäg tribt.
D Sanduhr abgloffe,
wo abgseh dervo, ohni Ziitaagab,
sowieso nutzlos wer gsi.
Müessti mi ned Fürchte,
will i mit guetem gwüsse,
Es reins Härz dank ihm, Rächtgsproche,
der Seelefriede mi a Rächt Ort, het tribe,
Aber bis dert häre, blibeni nu
u la mi la überrasche wie langs mi tribt i mim Läbensgwässer.
Der Sand längt solang er längt,
er zerinnt trotz dem Glas, wo ne umhüllt, irgendwie i mine Händ.
Vergänglich wie alls uf där Wält,
Alls chunnt zu sir Ziit, Ändlich.
Jedes Sandchörndli isch abzellt,
mit dem isch alls gseit u gschribe, es paar Zille wo mir tüüf verblibe, trotz em Lide,
ke Angst, I blibe nu.

-Diego Bircher