Falsches Motiv

Ufgstellt uf drüü Beii, Vertikal vor mim Gsicht, d'Farbe im Vordergrund, steit si vor mir.
D Angst vorem Wisse Blatt,
Angst am falsche Ort z starte,
Oder ir Mitti z merke dass d Vorstellig woni ha ka vorher, i ned cha uf ds Blatt oder d Liinwand bringe.
Angstbefange fahni aa vor mi hii z'Male.
Ir hoffnig ki falsche aasatz z verfolge.
De vore, siit mir wieni söll,
I fa aa Male nach sire Aaleitig.
Stelle mir vor mis Bild isch nume e Illusion, i chas ned uf ds Blatt bringe, wills mi irgendwie verfolgt, d Perfektion im Chopf, festgsetzt.
I merke schnäll, z Läbe isch ned es Male nach Zahle, kes Wunschkonzärt.
Dis Gottesbild, meh prägt vo Zeichnige, Michelangelo ähnlich, es Kunstwärk.
Inspiriert u Interpretiert vo vielne Künstler,
Gschribe, Zeichnet aber kenä wiis wie ner würklich usgseht.
Weni ned wiis wie Er usgseht chani ned glube dasne giit, du minsch wie d Luft wo d Bruchsch zum Läbe, kenni.
Är Zeichnet ig Schribe, versueche beidi z beschriebe aber schitere tüe beidi dran.
Es giit kes Gottesbild wo me cha Male u beschriebe chames nume weme d Schrift kennti wos gschribe stiit, gspässig oder.
Sälbst dert giits viel Ruum für interpretation je nach Quelle wo d dernah suechsch.
Stell dir vor du malsch vor di hii, dis bild würkt verzehrt gägenüber däm wod der hesch vorgstellt.
Das Bild wod hesch ka uf z'mal nem zellt wills ned so isch wieds i Erinnerig hesch.
Das wo du gsesch vorem innere Oug, vor Chindheit, ned so wie das vor dir ufem Blatt, es stimmt ned überii, shit i ha öppis gmalt woni ned ha welle.
Ha mi vor Angst la leite, öppis falsch z mache, us versehe hanis falsch gmacht?
Merke jitze das der Druck oft vo mir här isch cho u däm vorne- u näbedran, will i ha denkt de het öppe scho rächt, mit däm wo er siit oder Malt.
Falsche Druck, falsch usdrückt,
Us falschem Druck, erkennsch es Gfälschts Bild, Iiprägt i vielne Rähme giits nume eis Original wo würklich dem entspricht u sälbscht weme wüsst us was es isch, welli Farbe s'brucht würd es anders Produkt drus.
We d' usem falsche Motiv handlisch, verliersch öppis, will sigs um nes falsches Motiv handlet.
Ghandlet isch schnäll, gfüehlt zum erschte, zum zweite, zum dritte... ds Bild verchuuft a meist bietend, der lütisch im Ruum überchunnt z Rächt das Bild ufzhange dahiim ir Gallerie.
Was bringter es Bild ohni Gallerie wo ds chasch ufhenke, isches de usem falsche Motiv ghandlet?
Villich wott ers gar ned ufhenke sondern nume z Rächte ha, z Rächt ha, Rächt z ha.
Übermüetig ghandlet, will sichs sicher um z richtige Motiv handlet, oder?
Es wirr, warr, wisch nem was stimmt u was ned der einzig uswäg isch dem us wäg z gah, dervoo seckle tüe zwar z viel, aber di drum tue wells Bild de würkli ds Original isch, schwierig kis Expertewüsse u nume Experte wüsses.
Es isch okei we dis Bild ned genau mit däm vor Vorstellig überii passt, bis der bewusst dass das Bild wo du malsch ned a ds Original härechunnt, niemals.
Die einte maches so die andere anders, Anders bedütet ned schlächt es bedütet villich anders interpretiert, aber eis isch o dert sicher, es isch destwäge ned Ächter.
Egal wieds interpretiersch es giit nume eis Original, ungschlage dervoo was isch gsi u nu ma sii.
So isch mis Gottes Bild prägt vom einte u andere, am ufarbeite binis stetig, neuii Linie u meh Farbe überchunnts je lenger is agugge.
Nume will paar sache wo Sie mer hii gsit, ned stimme, Sie us ihrem Wille use hii gsiit, wills ne villich usegrutscht isch, us persöhnlicher Überzügig, villich.
D Entschidig liegt bi mir öbi numal probiere müglichscht nach a ds Original z cho, oder öbi Stur das Bild i mim Chopf bhalte, d Farbe ufe Tisch legä u ig s' laa la sii.
Villich hani mi überschetzt u hani jitz gmerkt dass das Bild wo doch so Perfekt isch,
gar ned interpretiert cha wärde mit däne Fähigkeite u Glubenssätz woni ha,
d Farbe chönne zwar Male wie die vom Michelangelo Buonarroti aber was i drus cha mache isch mini Sach, oder Gab.
Fakt isch: Es falsches Motiv, sött ned entschiede drüber.
Ds Gottes Bild wer ja gäh,
Ir Schrift d Aaleitig wie er isch, aber wed dervoo usgeisch das eine wo d Schrift liest s eifach interpretiert u uf sii art kreiert,
wird ers verfälsche, zwangswiis, umgangssprachlig e Schriftgelehrte schlaui Gedanke, heisse nu nid dass si miter Wahrheit z tüe hei.
Falsch usdrückt im falsche Moment am falsche Ort druf drückt, kaputt gmacht die Schönheit vom Bild wo het chönne entstah i öpperem drin.
Dervoo gloffe, zu rächt, will die andere di hi gmobbt, für das wo du hesch bibracht übercho,
Ned us Liebi ghandlet sondern us Gier use, für anderne z Lehre, die Lehre wo si mir glehrt hei, denn zu mal am Sunntig oder ir Schuel, zum bispiel.
Viel hani o sälber falschi Motiv ka, Gschribe u vergässe ds Vergäh, es tuet mir leid für das wo i us Überzügig u Druck ha kaputt gmacht bi dim Gottesbild.
Es isch ned okei.
Vertru mir egal wär was malt, malt mengisch ar bestimmig verbii,
I sini eigeti Fantasie reicht si Verstand u so würd sis Gottesbild prägt, Druckt, Gschribe u Gmalt.
Eigentlich wers so guet verständlich übersetzt i mini Sprach, im Buech fest verankeret, druckt oder gschribe.
Vegiss ned es si eifach Chrischte u im Chrischtetum menschelets extrem,
o wes vo usse mengisch perfekt zeichnet, ischs nume e billigi Kopie vom Original,
sälber gmalt oft am Gottesbild verbii, Grössewahnsinnig chlii.
Der einzig wo isch, wie Er isch, isch Er.
Nume er malt es Perfekts Bild vo sich,
will er Perfektion vermah z sii, z Original.
Für das ds entdecke darfsch di ned la Blende vo all däne Lüüt um dii um wo sicher schön chönne zeichne,
aber o das wo i irne Händ isch, nume wiit verbii am Original chönne kreiere, es bringt di ned necher zu ihm, wed nume abguggisch was der ander näbe dir zeichnet, villich het ers ifach falsch verstande, es falschs Verständnis.
Denk dra: We sogar der Spiegel s' schafft z Original ufe Chopf z stelle oder i ds Falsche Liecht z rücke, wie viel Spielruum s' ergit für Fälschige.
Es brucht nume dis Härz als Liinwand u Ihn, will we du ihm dini Ziit gisch, wird Er dir sini Ziit schenke u dir es Bild male mit sim Wort,
sini Interpretation, Ächt u ned nache g'äfft.
Ds Original: Usem richtige Bild gschöpft, Perfektion i Person achebroche uf dis Verständnis, ds richtige Motiv, ned verfälscht cha nume Er dir gäh.
Für das müesstisch du ihm der Pinsel i dir Hand aavertruue.
Er sitzt näb dir u nimmts nume i d Hand wed das wosch.
We di dergäge entschiedisch ischs okei,
I ha für mi gmerkt dases besser isch für mii weni das Gott abgibe woni ned beherrsche.
S'guet chunnt weni wiis i chas abgäh ohni Angst müesse z ha z wenig chönne z handle. U weni de öppis ned im Griff ha ischs de z Zeichne u z Male.
Öppis leschts für dir mit ufe Wäg, em Michelangelo destwäge, denke die meischte wesi a Gott denke a ne Bärtige Wisse Maa u so schliesst sich der Kreis, es gmalnigs Bild cha es Bild vermittle wo villich gar ned isch, wies schinnt, über Gerneratione hinwäg.

-Diego Bircher