Die Schwarzi Wulche

D'Gedanke göh mir düre Chopf wie e Schluck Chalts, Klars Quellewasser.
Klar isch eigentlich normal,
Ds Wasser fliesst über ds Bachbett drüber.
Gletscherklars Wasser,
der Gedankestrom fliesst dür mi Chopf.
Aber i dem Fluss wo mini Gedankeström fliesse, isch e Tintepatrone wo bi allem wo düre fliesst es paar Tropfe, i ds Wasser giesst.
Nüd Wältbewegends het me z'gfüehl,
E Chlini Sach, mit grosser Uswürkig.
Es verderbt das Klare Wasser mit Schwarzer Tinte, sie verteilt sich im Fluss u hinderlaht e Spur, e Spur vo Schwarze Wulchene wo sich langsam verbinde mitem Wasser, wo drin isch.
Me gseht ufzmal als chli betrüebter u Schwarz, sälbst weme weiss, dass der Huptbestandteil Wasser isch.
Es isch nid eifach im Trübe, Klar z Dänke, Versuech mal die Tinte usem Trübe Wasser
z'fische, unmöglich we si mal drin isch.
Die jitz Schwarzgfärbti Flüssigkeit isch nid eifach z'umgah, sie mischt sich,
-under üs gseit, ohni se
z'Frage, obwohls um sii geit, biilöifig drii.
Es wird Schwerzer u Schwerzer,
Es brucht Ziit bis d'weisch dass nid du's bisch wo das Unheil i dim Chopf verursacht sondern öppis wo gfüehlt im Hirn implantiert isch, duuret z'lang,
bi mir circa Zäh Jahr, vo Vier hani gwüsst u Sächs bini am usenand näh.
Vor Vier Jahr z'erscht mal mitem Psycholog i Kontakt cho u das gar ned mal so guet, willkürlichi Diagnosene wo mi derzue hei bewegt nüm z'gah. Nume wes schlimmer isch worde, ga la Medis verschriebe, wieder dert häre, ke Chraft ka öpper anders z sueche, Mi wett ja niemerem uf d Füess trätte, unhöflich ir Schwiiz weme "nei" seit.
Bis im Jänner wo ni ha gseit jitz isch fertig, e andere Psycholog, verständnisvoll u klar i Wort gfasst wasi bruche u wott.
Verstande, z erst mal, wasi meine u was mit däre Wulche uf sich het.
Du merksch es chunnt langsam u du gwöhnsch di dra, merksch das d Angst stigt u d'Energie sinkt, gwöhnigssach.
Unaagnähm ziesch di zrügg,
es vertrüebt sich dini Wahrnähmig.
Ner steisch ufzmal uf däre Brügg u weisch nüm was jitz z'Chlinere Übel isch,
der Frei Fall oder der Bode under de Füess,
Fremd isch irgendwie beides, für mii.
E Schritt füre oder eine zrügg, es macht ufzmal ke Underschied für dii.
Du wettisch eifach Rueh,
Chönne klari Gedanke fasse,
wie früecher als Chind,
unbeschwert im Wald am Spiele.
Die Tinte usem Chopf z'übercho, schwierig
wie e Tumor i dir drin, nid so vorbestimmt.
Nid gwollt e Chrankheit wo cha cho u gah, fasch wie sii wott, ke Aastand,
chlopfe tuet si nume Lislig u triit ii,
im Gägesatz vo dim Härz wo luut u wie Wild, das der ganz Brustchorb vibriert chlopfet.
Wed Härzrase hesch giits nume Flucht oder Aagriff, e Panikattacke, Hyperfokusiert u nid ufnahmefähig, Angstgstüüret.
D'Gedankegäng wärde ufgrund vo dem,
nid besser aber lenger,
Denksch a die um di um u du sigsch miter Ziit nume e Last, drum geisch u steisch ganz vore a d'Kante vom verlassne Bahnsteig.
E chline Momänt, e Millisekunde wo entscheidet drüber, öb d'blibsch stah oder der lescht Schritt machsch.
Machs nid oder doch, bisch verzwiflet.
Denksch a d'Familie, weisch nid öbd e Last u das würkli e Erliechterig isch.
Bisch Chrank ir Klinik, was bringts de nu hie, -Viel isch d'Antwort.
Di bruchts grad hie, bi däne um dii um.
D'Träne wärde nid Liechter u ds Lache isch nid schnäller da, wed de Schritt machsch.
Ke Antwort eifach e Tatsach, du bisch wäg.
Du hesch Rueh gfunde, villich, i weisses nid.
I weiss nume das d'Luutsterchi i däne Täg vorher u i däre Nacht unerträglich müesse gsi sii, stöh beidi am Chrüz i ga hie u du dert.
Der liechter i däm Moment i üsere Wahrnämig, beides okei, i Akzeptieres, ke Vorwurf will me ke Vorwurf cha mache a däre Stell, es wer Moralisch verwärflich, jede vo üs geit anere Chrützig, de Wägwiser nache, u mengisch chrütze sich die Wäge nid nume Einisch.
I zucke zäme, ds Härzchlopfet wie wild zmitts ir Nacht, erwacheni.
Nume e Troum gsi,
bi ja nu da, näb mir d'Frou,
wo isch erchlüpft u fasch steit im Bett.
"Es isch alls guet, es chunnt alls guet",
i Läbe nu, i schnuffe oberflächlich aber gspüre d'Luft ir Lunge.
Würd ke Schlaf finde, ohni die Tablette am Abe z'näh.
Das het sich früecher jedi Nacht u jede Morge u abundzue über Tag verstreut wiederholt.
Füf Blaui Tröpfe wo mini Stimmig ufhälle wie ds Liecht z Dunkel, ke Tinte sondern Medis.
Es Liecht im dunkel aber nid liecht im Dunkle.
Schnäll am Docht gfange u de bisch abhängig dervoo, e Schmale Grat bi vielne Medis wo grad würde Hälfe i so Momänte, es isch nid eifach, da z'sii u z'gseh wie d'Wält locker dräiht nume nid um mii, gfüehlt.
Bi nid der Mittelpunkt wett ne o nid sii, wett doch eifach chli Aateil ha a däm wo passiert, füehle mi Ussestehend u mengisch Einsam, obwohl i ke Grund ha.
Schreie um Hilf bi Gott,
isch der Hörer bsetzt?
Nimmt der Richtig ab, oder doch d Combox?
Fragi mii, Schlah ds Buech uf u vertüffe mi drin, Zäh Minute chani läse sitem Klinikufenthalt, solang längt d'Konzentration grad. Der Värs Jakobus Eis Värs Zwölf, giit mir chli Hoffnig, Falte miner Händ, schicke s'ueche u hoffe es chunnt aa.
Es Gwitter zieht verbii u z'nächschte wird cho, bestimmt, aber okei de isch wies isch.

-Diego Bircher