Brief u Siegel

Das wos hüt so schwer macht ufzstah,
bisch du, es isch träg u drückt ir Brust.
Es Gmisch vo Dankbarkeit u Truur.
Vor Zwöii Jahr bini ir Nacht losgfahre,
Ha dänkt i chönnt villich öppis ändere.
Naiv, gwüsst wie sich so öppis cha aafüehle,
Aber wie seit me so schön,
"d'Hoffnig stirbt z'lescht".
Weiss nid was aafah dermit.
Ha ghoffet bis z'lescht,
bis mii d'Nachricht het erreicht,
am nächscht Morge.
Bi ufgstande u ha gwüsst, das ischs gsi.
Es drückt mir nu immer z'Ougewasser füre u gwichtet Schwermüetig im Härz u Gsicht, d'Träne zieh über d'Huut ache, wie e Wasserfall, geits mir Chalte der Rügge ab.
Bi zeichnet für ds Läbe,
wie em Caspar Friedrich sini Sammlig.
Du felsch ufem Platz u näbe dran.
Der Handschlag nachem Bowle im Timeout, alls isch jitz chli anders, siit zwöi Jahr.
Het so viel Frage aa dii, wünscht i chönnti dini Nummere iitippe, mit zittrige Finger, we mii mini Gedanke ii Wahnsinn tribe.
Aber es isch okeii, dii Kampf hesch kämpft, das gilts z'würdige, o we paar z gfüehl heii, me heig e entscheidig.
Chrieg het nu kenne welle verliere.
Es geit besser e Kampf aazfah als eine z'beände, gschwiege de z'gwinne.
Es sii zwöi verschiedeni paar Schueh.
Was gwinne bedütet, cha kenne würklich beantworte, du hesch Kämpft, dass längt mir.
Mis Gedankeguet glicht emne Schlachtfäld,
Es isch e Kampf um z'läbe gäge Tod,
ii gäg d'Depression.
Chopf oder Zahl, als wers e Münzewurf.
Ha z'gfüehl ka es isch e 50/50 Chance,
aber nid gwüsst dass e Münze nid Symethrisch isch u so unfair flügt.
Es isch unklar uf welle Siite si landet, wett nid wette, Eis isch sicher ufem Rand landet sii nid.
Verstah nid de Läbensdrang woni nu ha,
Sie meine me sött nid a Lüüt hange,
bi blibe bhange dran, will sii öppis vo mer halte woni nid cha nachevollzieh.
I gseh öppis wo du nid gsesch, irgendwie so.
Stelle z'Schwärt a Bode,
Es gilt de Kampf z'kämpfe,
falte miner Händ überem Schwärt,
es leschts Gebätt,
als würdi mis Chrüüz uf mii nä.
Halte dran fest, der Gloube hilft, zieh los.
Für Friede ii Chrieg,
Im Chrieg am kämpfe, der Friede glii verlore,
Ds Vaterland uf Muetterärde am verteidige,
Bluet u Träne am vergiesse uf heiligem Bode.
Chlii Land iignoh, chli Seel abgäh.
Der Chrieg im Chopf füre Friede im Härz,
Der Friede im Härz für d'Brustschmärze,
Traumas u Verlustängst, es choschtet mii jedi Energie woni überchume.
Öbi gwinne, blibt e Cliffhanger, kämpft hani.
D'Therapeuti het gfragt was Du mir würdsch säge, wed jitz nu würdsch vor mir hocke,
ha gantwortet "Es geit verbii", wasi dermit meini? "d'Depression oder z'läbe".
Weiss dasi alls gibe, für z'läbe.
Stei für Stei näme mir ab däm Steihuffe drab u hoffe mir Rette das wo nu übrig blibt.
Di Tod isch zu mim Schlachtruef worde.
Ha mii däm verschriebe, mit Brief u Siegel,
Du bisch eii Grund für die Wort uf Papier,
Wünschti das d' mit lisisch.
Dä Brief us Dankbarkeit, ds Siegel druffe us Truur, s'giit ke Adrässe für häre z'schicke.
Schickes ufe als wers es Gebätt,
ä Brief i Himmel.
Das isch us Liebi u Dankbarkeit, Gschribes.
Danke bisch du da gsii, i has gnosse u we mir üs z'nächscht mal gseh, giit's es Bier,
Eiis für d'Seel.

-Diego Bircher